Kirche Lüderbach
Die Lüderbacher Kirche ist zwischen 1329 und 1445 als Wehrkirche erbaut worden. Einige Mauerreste können sogar bis in das zwölfte Jahrhundert zurückdatiert werden. Dies bestätigt auch die Aufteilung der Fenster: In der Nordseite findet man kein einziges Fenster – nur doppelte Schießscharten. Eine davonist noch heute sichtbar. Sie wurde als Sakramentshäuschen umgestaltet.
Die Decke in der Kirche wurde im Jahr 1785 als Tonne gestaltet und in den Jahren 1837/38 unter Landbaumeister Johann Friedrich Matthei zu ihrer jetzigen Form umgebaut. Dezent bemalt worden ist die Tonne mit stilisierten Wolken und Sternen; frühere Engelsfiguren sind dagegen nicht mehr auszumachen.
Bis in das Jahr 1837 besaß die Lüderbacher Kirche noch einen rechteckigen Westturm. Wegen Baufälligkeit musste dieser aber abgetragen werden.
Bis zur Renovierung im Jahr 1950 stand im Langhaus ein Gestühlsblock mit seitlichen Gängen. Im Chorraum seitlich des Altars erhoben sich Patronats- und Pfarrstand. Des Weiteren gab es Seitenemporen. Der Flügelaltar war im hinteren Teil der Altarmensa angeordnet.
Die Sensation im Lüderbacher Gotteshaus ist allein dem Zufall zu verdanken. Um das Jahr 1904 entdeckte der Lehrer Hendrich, der erst vor Kurzem nach Lüderbach gezogen war, auf dem Dachboden der Kirche einen verstaubten aber unversehrten Flügelaltar, einen der wenigen in Deutschland überhaupt erhaltenen spätgotischen Flügelaltäre. Auf der Mitteltafel zeigt der Lüderbacher Altar die Darstellung der Beweinung Christi – daher auch der Name „Beweinungsaltar“. Durch Vergleich mit ähnlichen Kunstwerken etwa im Erfurter Dom und im Fuldaer Dommuseum wird der Entstehungszeitraum des Lüderbacher Flügelaltars auf 1450 bis etwa 1520 geschätzt.
Der einzigartige Lüderbacher Altar wird auf einen eigenen Seite detailierter dargestellt und beschrieben … – Lüderbacher Flügelaltar